Freitag, 30. Juli 2010

Twittercrawl – Die neue Suchmaschine für das Twitter Monitoring

Es gibt eine Twitter Monitoring Suchmaschine aus Deutschland! Ich habe twittercrawl heute Vormittag durch einen Tweet entdeckt und das Tool direkt getestet und beschlossen, einen Beitrag auf dem Blog zu schreiben.
Bei twittercrawl handelt es sich um eine Suchmaschine, die alle Twitter-Nutzer aus Deutschland inklusive der dazugehörigen Tweets archiviert und für Recherchen zur Verfügung stellt. Es werden nur Twitter-Accounts berücksichtigt, die einen Ort aus Deutschland angegeben haben. Damit meine Tweets gefunden werden, muss ich also noch meinen aktuellen Wohnort angeben?! Die Angabe Deutschland als Location reicht wohl nicht aus, da ich meine Tweets nicht finde ...
Mit twittercrawl sind (noch) keine Sucheinschränkungen möglich. Standardmäßig sind hier auf der anderen Seite Deutschland als geographische Region und damit vorrangig deutschsprachige Treffer als Sucheinschränkung voreingestellt.

twittercrawl wurde von der azionare GmbH entwickelt und wird von dem Unternehmen für das Social Media Monitoring / Analyse im Auftrag von Kunden eingesetzt. azionare hat sich dafür entschieden, grundsätzliche Funktionalitäten und Ergebnisse allen zur Verfügung zu stellen. Das finde ich natürlich toll. Ich hoffe das ist auch weiterhin kostenfrei möglich!
Derzeit werden die Accounts von 179.489 Nutzern aus Deutschland durchsucht. Die Aktualisierung erfolgt täglich. Nutzern, die sich registrieren, stehen zusätzliche Features zur Verfügung:

Längerer Suchzeitraum: Alle Tweets, die azionare seit dem Bestehen von Twitter archivieren konnte, stehen bei der Recherche zur Verfügung. Je nach Suchbegriff, kann die Suche daher mehrere Minuten oder sogar Stunden dauern! Ich probiere das jetzt also nicht aus ;) Sobald die Suche abgeschlossen ist, wird der Nutzer per E-Mail benachrichtigt und kann sich nach dem erneuten Einloggen die Suchergebnisse anschauen.

Suchzeitraum einschränken: Wer die Ergebnisse eines Suchbegriffes in einem bestimmten Zeitraum recherchieren möchte, kann sich diese durch die Datumsauswahl anzeigen lassen. Der Zeitraum kann jedoch nur maximal eine Woche eingeschränkt werden.

Eine weitere Möglichkeit, die twittercrawl im registrierten Bereich bietet, ist das Speichern von Suchanfragen.



Die Möglichkeit, länger als nur ein paar Tage zurück zu suchen, ist wahrscheinlich der größte Vorteil gegenüber der Twitter Suche. Ich habe gerade mit dem Keyword Bionade diese beiden Twitter Monitoring Suchmaschinen verglichen.
Ohne Eingabe von Sucheinschränkungen erreiche ich bei der Twitter Suche insgesamt 30 Treffer in den letzten 4 Tagen. Das eine Recherche bei der Twitter Suche nicht über einen längeren Zeitraum möglich ist, ist ja bekannt. Eine Eingrenzung auf deutsche Treffer ist bei der Twitter Suche nicht möglich. Man kann zwar eine Eingrenzung durch „Kilometer im Umkreis“ eingeben, aber dementsprechend wo man wohnt, wird hier auch das Ausland mit einbezogen. Durch die Sucheinschränkung auf die deutsche Sprache reduziert sich die Ergebnisliste auf vier Treffer. Mit der Spracheinschränkung hat die Twitter Suche also ihre Probleme, denn die meisten der 30 Tweets waren in Deutsch. Aber ich möchte jetzt nicht über die Twitter Suche schimpfen. Ich finde diese Suchmaschine immer noch sehr gut. Sie ist für mich ein wichtiges Tool für das Twitter Monitoring.

Im Gegensatz zur Twitter Search findet twittercrawl 52 Treffer in den letzten 30 Tagen. Das sind neben der Twitter Search mit ihren 30 Treffern in den letzten 4 Tagen natürlich wenig Ergebnisse. Das liegt vor allem daran, dass viele – wie ich beispielsweise – bei Twitter keinen Ort eingetragen haben. Neben der Auflistung der Tweets, wird die Anzahl der Tweets im Zeitverlauf grafisch dargestellt. Darüber hinaus werden in einer Begriffswolke die häufigsten Keywords in den Tweets dargestellt und man sieht in einer Deutschlandkarte in welchen Regionen die Tweets getwittert worden. Für mich ist twittercrawl - trotz der Problematik mit der Geographie - ein fantastisches neues Tool zum Monitoring von Twitter.

Nachtrag: twittercrawl hieß bis Anfang Juni t-crawl. Interessanter Artikel dazu bei netzwertig: Aus t-crawl wird twittercrawl

3 Kommentare:

  1. Klingt spannend. Die Limitierung auf Profile, die neben einem Herkunftsland auch einen Wohnort angegeben haben könnte ein Nachteil sein. Es wäre mal interessant zu erfahren, wie viele Nutzer diese Angaben in ihrem Profil hinterlegen.

    Ich kann mich noch gut an die Wahlen im Iran erinnern. Da haben viele Twitter-Nutzer aus Sympathie "Teheran" als Wohnort angegeben.

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  2. Nach Angaben von azionare werden derzeit die Accounts von 179.489 Nutzern aus Deutschland durchsucht. Ich gehe mal davon aus, dass bei diesen Profilen die Angaben hinterlegt sind.
    Wie viele deutsche Twitter Nutzer gibt es insgesamt? Bei t3n werden für den Mai 270.000 aktive Twitterati in Deutschland aufgeführt. Das würde heißen, mehr als 90.000 der aktiven Nutzer haben keine Angaben zum Ort im Profil hinterlegt.

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  3. Vielen Dank für den Beitrag!

    Auf webevangelisten.de ist seit April 2010 von etwa 270.000 deutschsprachigen Nutzern die Rede. Dies beinhaltet selbstverständlich auch die Nutzer aus Österreich und der Schweiz. Nach unseren Schätzungen sind in diesen beiden Ländern jeweils etwa 20.000 bis 25.000 Nutzer in deutscher Sprache aktiv, Somit verringert sich diese Differenz natürlich erheblich.
    Das Hauptproblem ist jedoch nach wie vor, dass es keine verlässlichen Aussagen zu dieser Frage gibt.

    Aktuelle Informationen zu twittercrawl finden Sie auch unter www.facebook.com/Twittercrawl

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