Freitag, 14. Mai 2010

Was ist eigentlich Yahoo Pipes?

„Ab durch die Röhre“ oder „Wirf das Netz in den Mixer“. Mit diesen Slogans haben die Zeit und der Stern bereits über Yahoo Pipes berichtet. Der eine früher (Stern 2007), der andere etwas später (Die Zeit 2009). Yahoo Pipes gibt es seit Februar 2007. Yahoo hat mit diesem innovativen Dienst versucht, aus dem Schatten des Konkurrenten Google zu treten. Jetzt, drei Jahre später ist offensichtlich, dass Yahoo es durch diesen Dienst nicht geschafft hat.
Ich bin erst vor kurzem auf diesem Yahoo Dienst aufmerksam geworden und musste mich erstmal einlesen. Yahoo Pipes dient dazu, Webinhalte zu bündeln, filtern und personalisieren. Ein neuer Tweet, eine neuer Eintrag bei Facebook, neue Blogeinträge und Nachrichten via RSS-Feed etc. Je mehr unterschiedliche Social Media Plattformen benutzt werden, umso umständlicher ist es, den Überblick über den Informationsfluss zu behalten.

Yahoo Pipes bietet die Möglichkeit, alle relevanten Quellen in einem einzigen, sich ständig aktualisierenden, Datenstrom zu generieren. Auf diese Weise ist es möglich, den Überblick über Web 2.0 Inhalte zu behalten und das kostenlos und ganz ohne Programmierkenntnisse. Das kombinieren von Inhalten zu einem RSS Feed wird in Fachkreisen als Mashup bezeichnet. RSS steht übrigens für Really Simple Syndication. Bei Yahoo Pipes (engl. „Röhren“) steht ein grafischer Editor zur Verfügung, über den sich jede beliebige Quelle einbinden lässt. Die gewünschten Daten können per Drag-and-Drop auf einer Arbeitsfläche beliebig angeordnet, verbunden und mit verschiedenen Filter- und Sortiermodulen bearbeiten werden. Die Pipe kann anschließend wahlweise als RSS Feed oder als Widget, das auf der Webseite oder in anderen Applikationen eingebaut werden kann, ausgegeben werden.

Yahoo Pipes ist sehr komplex und kann flexibel genutzt werden. Nach Angaben der Zeitung „Die Zeit“ braucht es daher Zeit, um die volle Funktionalität von Pipes zu erschließen. Bestehende Pipes lassen sich wiederum als Module in neue Pipes einbinden. Für Einsteiger wie mich, sind die Röhrenkonstrukte trotz der einfachen Oberfläche gewöhnungsbedürftig. Ich habe mir daher im Archiv bereits angelegte Pipes angeschaut, um die Funktionen und Arbeitsweise der Pipes zu verstehen. Alle im Archiv gelisteten Mashups können bearbeitet, kopiert und in eigene Pipes integriert werden.

Die Zeit hat Yahoo Pipes beispielsweise dazu genutzt nahezu sämtliche Aktivitäten der Kandidaten zur Bundestagswahl 2009 auf Twitter, Flickr, YouTube und Blogs zu bündeln. Wen es interessiert, der kann sich die Zeit Pipe hier anschauen ☺

Viel kann ich euch noch nicht über Yahoo Pipes erzählen, dafür fehlt mir immer noch der Überblick. Eine kleine Einführung über die Grundfunktionen kann ich euch allerdings jetzt schon geben ☺
Ihr braucht natürlich ein Yahoo Konto. Für alle Google Dienste wie beispielsweise Analytics oder Blogger wird natürlich ein Google Konto benötigt, warum sollte das bei Yahoo anders sein ;)

Schritt 1: Fetch Feed


Über den Punkt "Create a Pipe" gelangt man zum Interface, das aus einer Menüleiste (links) und einem Arbeitsfeld (rechts) besteht. Der Menüpunkt „Sources“ ist aufgeklappt. Dort gibt es den Punkt „Fetch Feed“, der in das Arbeitsfeld gezogen werden muss. Jetzt kann in das Feld eine URL eingegeben werden. Über das „+“ können weitere Feeds hinzugefügt werden.
Ich habe mich beispielsweise für die Phrase „Sentiment Analysis“ bei der Twitter Search und Google Blog Search als Feed entschieden.

Schritt 2: Filtern
Die Ergebnisse können durch Filter weiter optimiert werden. Das funktioniert über den Menüpunkt „Operators“ und die Funktion „Filter“. Ich habe mein Twitter Profil sowie meinen Blog ausgeschlossen, da ich diese Einträge ja schon kenne ;) Neben Links können auch bestimmte Keywords, Personen oder ein Zeitraum ausgeschlossen werden.

Schritt 3: Chronologische Reihenfolge
Um den Feed in die richtige chronologische Reihenfolge zu bringen, muss unter Operators die „Sort“-Funktion ausgewählt worden. Dort muss anschließend „item.pubDate“ ausgewählt und „ascending“ in „descending“ abgeändert werden.

Schritt 4: Einzigartigkeit
Da verschiedene Quellen integriert worden sind, ist es sinnvoll, diese wieder zu filtern und zwar nach „Einzigartigkeit“ (Unique). Diese Funktion befindet sich ebenfalls unter Operators. Hier wird wieder „item.link“ eingetragen.

Am Schluss – oder schon zwischendurch – werden die verschiedenen Felder miteinander verbunden. Bei meinen Bilder sieht man ganz gut, dass ich das schon hinter mir habe. Sind alle Felder miteinander verbunden, kann die Pipe abgespeichert werden. Nach dem Speichern erscheint über dem Arbeitsfeld der Link „Run Pipe“. Nach betätigen des Links öffnet sich ein neues Fenster mit den Resultaten.

So viel auf jeden Fall zu den Grundfunktionen. Eine ausführliche Anleitung zu Yahoo Pipes gibt es auf WackyB. Die Informationen für den Artikel habe ich hauptsächlich dem "Stern", der „Zeit“ dem „t3 Magazin“ entnommen.

Und so sieht meine derzeitige Pipe übrigens komplett aus ;)

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